Leben mit Katzen

 

2013: Das Innenteam beim Bürst- und Leckerchenritual

Ich bin mit Katzen aufgewachsen. Es fing mit einem Kater vom Bauernhof an, den meine Tante bei einem gemeinsamen Ausflug ins Münsterland beinahe überfahren hätte (der Bauer war nur zu froh, dass wir ihn mitnehmen wollten). Nina (dass er ein Kater war, stellte sich erst später heraus) war eines Tages verschwunden. Wir Kinder haben sehr getrauert und waren überglücklich als meine Mutter meinte, ihn an einer Tankstelle entdeckt zu haben. Auch hier wurde uns das Tier mit Freuden überlassen (die wussten schon warum ;-), denn im Nachhinein angestellte Vergleiche mit Dias von Nina zeigten eindeutig, dass die beiden Katzen außer der Tatsache, dass sie grau-getigert mit weißer Brust und weißen Vorderbeinen waren, wirklich nichts gemein hatten. Vor allen Dingen nicht das Geschlecht. Denn unsere neue alte Katze war definitiv eine Dame, was sie uns nach wenigen Wochen auch eindrucksvoll mit einem Wurf superniedlicher Kätzchen bewies.

 

Ebony, die Altersrekordlerin

Putzi war die Gründungsmutter einer langen Dynastie von Hauskatzen, die ihren Abschluss mit Ebony, unserer Altersrekordhalterin fand. Ebony entstammte dem letzten Wurf meiner Patricia (siehe Ahnengalerie) und gehörte meiner Schwester. Ebby lebte während des Semesters in Hamburg in einer Wohnung im zweiten Stock und in den Ferien zuhause bei meinen Eltern mit Freigang. Sie konnte sich innerhalb von 24 umstellen und war dabei so souverän, dass wir nie Angst hatten, sie könne sich vielleicht aus dem Garten entfernen oder unter ein Auto kommen. Sie ist mit meiner Schwester fünfmal umgezogen und war überall sehr zufrieden – vorausgesetzt ihr Sofa war da. Als sie mit 21 Jahren starb endete auch „unsere“ Katzendynastie.

Warum ich das hier alles erzähle? Weil ich trotz eines langen Lebens mit Katzen ständig etwas dazulerne. Auf den unter dieser Rubrik noch folgenden Seiten möchte ich gerne einige dieser alten und neuen Erfahrungen mit dir teilen.

Ausstattung

Welches Zubehör braucht man für seine Katze? Das hängt natürlich starkt von der Art der Haltung ab. Das Mindeste sind geeignete Näpfchen. Aber auch Katzen, die nicht ins Haus können, sollen oder wollen, brauchen einen Ort, an den sie sich bei schlechtem Wetter und im Winter zurückziehen können. Während Maxine sich im Schuppen einen Platz in einem alten Umzugskarton voller Heu eingerichtet hatte und im Sommer auf einem von mir „gestellten“ Kissen schlief, wollte Jaspar von Anfang an nichts von dieser Möglichkeit wissen. Er okkupierte lieber solange die Kartons mit dem Katzenstreu neben der Haustür bis ich ein passendes Katzenhäuschen für ihn gefunden hatte. Einen Winter hatte Maxine wohl ein traumatischen Erlebnis im Schuppen (mit wem auch immer) und danach schlief sie nicht mehr dort. Dafür hatte Jaspar ihr die Schlafhöhle seines Katzenapartements überlassen, so dass die beiden zusammen neben unserer Haustür wohnten. Nicht ganz so luxuriös, aber vergleichbar leben viele Katzen auf Bauernhöfen und Reitställen. Sie haben ihre Futterstellen und suchen sich ihre Schlafstellen auf Heuböden oder in anderen Nebengebäuden selbst.

Katzen, die eng mit dem Menschen zusammenleben oder nur in der Wohnung gehalten werden, haben ganz andere Ansprüche. Außerdem: Wer nicht will, dass seine Wohnungskatze sich selbst den Platz zum Krallenschärfen aussucht, sollte schon zum Schutz seiner Möbel, Vorhänge und Tapeten einen Kratzbaum o.ä. anschaffen. Aber nun der Reihe nach. Am besten, wir machen eine Liste:

Näpfe
  • 1 Fressnapf (Ob Metall, Keramik oder Kunststoff, da streiten sich die Geister. Einen ganzen Blog-Beitrag zu diesem Thema findet ihr hier.)
  • 1 Wassernapf
  • praktisch ist eine Fressnapf-Unterlage, beispielsweise eine Set oder – für alle die mehr brauchen so wie wir – eine der transparenten Unterlagen, die in Büros oder Arbeitszimmern zum Schutz von Parkett oder Teppichboden unter die Schreibtischstühle gelegt werden.

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Hygiene: Katzenklo und Co.
  • 2 Katzenklos pro Katze, denn viele Tiere trennen ihre „Geschäfte“, setzen also Urin erst in dem einen und dann Kot in dem anderen Klos ab. Bei den Klos gibt es die unterschiedlichsten Modelle: mit Deckel und ohne, flache Schalen für Kitten und Senioren, platzsparende Ecktoiletten und XXL-Ausführungen für große Rassen und Stehpinkler. Welches Modell ihr auch vorzieht, bitte die Klos so aufstellen, dass sie jederzeit gut erreichbar sind und dass die Tiere sie in Ruhe benutzen können.
  • 1 Schaufel – da ich Klumpstreu nur empfehlen kann, ist eine passende Schaufel zum Entfernen der Klumpen unverzichtbar sowie
  • 1 Deckel- oder Windeleimer (es geht natürlich auch eine Oscar-Tonne, siehe auch hier) auf jeden Fall braucht der Behälter einen gut schließenden Deckel, glaubt mir! Wer kann und will schließlich nach dem entfernen jedes Klumpen den Eimer draußen in der Mülltonne entleeren? Wer den Geruch noch besser vermeiden will: Es gibt speziell dafür konstruierte Behälter mit einer zweiten Verschlussklappe wie beispielsweise der bei uns gute Dienste leistende Litter Locker.

Kratzbäume und andere Sofa- und Teppichschoner
  • 1 genügend großer Kratzbaum, wer seine Teppiche liebt, sollte noch zusätzlich in ein Kratzmöbel investieren.

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Zum Schlafen und Ausruhen
  • 1 Rückzugsort wie einen Korb, ein Karton, eine Kuschehöhle und/oder etwas zum Reinkuscheln wie eine Decke, ein Kissen o.ä.

Transporter
  • 1 stabilen, sicheren Transporter für Besuche beim Tierarzt oder Reisen. Ich finde die Modelle mit einer Öffnung von oben besonders praktisch.

Spielzeug (siehe Abschnitt Beschäftigung)

Beschäftigung: Für die Muskeln…

Freigänger haben es leicht. Draußen ist immer etwas los. Beim Gang durchs Revier begegnet man Freunden und Feinden, Beute und Jägern. Kein Wunder, dass Jaspar nach seinen nächtlichen Ausflügen in den Wald, tagsüber nur noch ausruhen und in der Sonne dösen will. Inzwischen leben die meisten Katzen jedoch in der Wohnung. Aber selbst wenn ein Spielkamerad vorhanden ist, sollte der Mensch für Beschäftigung sorgen, damit es erst gar nicht zu zerkratzten Sofas und heruntergerissenen Gardinen oder Tapeten kommt. Doch das ist gar nicht so einfach.

Welcher Katzenbesitzer kennt das nicht: Da kauft man im Zoomarkt oder Internet ein schönes Spielzeug, freut sich schon darauf, seiner Katze eine Freude zu machen und dann wird das Geschenk einmal kurz beschnuppert und danach für immer vergessen. Von der Federangel bis zum Catnip-Säckchen, von der Gummimaus bis zum Laserpointer, vom Papierknäuel bis zum Katzenhäuschen: Die Liste der Katzenspielzeuge ist nicht nur lang, sondern auch extrem vielfältig. Hier eine kleine Übersicht der verschiedenen Lieblingsspielzeuge des Teams im Bild:

… und für die kleinen grauen Zellen

Neben den „Bewegungs-Spielzeugen“ gibt es inzwischen auch Intelligenzspielzeug, mit denen sich die Katze mehr oder weniger selbst beschäftigen kann. Das Wort „Intelligenz“ ist dabei wörtlich zu nehmen, denn es stellt sich schnell heraus, wer hier begreift, woraus es ankommt. Joschi war ein ganz hoffnungsloser Fall. Er war ihm völlig unklar, was das alles sollte und es ist ihm nie gelungen, ein Leckerchen zu finden. Mira hingegen kann sich auch nach Monaten noch erinnern, wie die einzelnen Module funktionieren und an welchem Band sie ziehen oder welchen Hebel sie betägigen muss.

Man kann ganz tolle „Katzenfummelbretter“ selbst herstellen, aber da mein handwerkliches Geschick gegen Null geht, habe ich mich auf die käuflichen Varianten konzentriert und meine Testabteilung gebeten, diese auf Herz und Nieren zu prüfen. Einige der vorgestellten Spielzeuge gibt es nicht mehr, aber vielleicht inspirieren sie ja die Bastlerinnen und Bastler unter euch?