Unser Teil des H-Wurfs von den Lippewäldern
Endlich kann ich die Babyfotos von Humphrey und Lina zeigen! Zu ihrem Wurf gehörten noch 5 Geschwister. Humphrey war der kleinste und konnte sich gegen seine Geschwister nicht richtig durchsetzen, so dass er zusätzlich noch mit dem Fläschchen gefüttert werden musste. Die Züchterin wohnte ganz in unserer Nähe. Wir konnten die Kleinen dadurch problemlos in Augenschein nehmen. Du erinnerst dich noch? Wir wollten ja eigentlich einen schwarzen Kater. Als sich das als unmöglich erwies, wollten wir einen Tiger. Allerdings war das einzige getigerte Katerchen des Wurfs bereits vergeben. Da saßen wir nun im Wohnzimmer der Züchterin und um uns herum wuselten sieben kleine Kätzchen, die Katzenmama, die Katzenoma, ein Schäferhund und drei Kinder. Als ich da so auf meinem Sessel saß und nicht so recht wusste, wie ich jetzt höflich, aber unverrichteter Dinge das Haus wieder verlassen könnte, kroch ein kleiner weißer Kater in die Tasche meiner Jacke…. Nachdem wir eine Nacht darüber geschlafen hatten, entschieden wir uns nicht nur für den kleinen Charmeur, sondern auch für seine getigerte Schwester. Diese Wahl bereitete mir jedoch ziemliche Bauchschmerzen, denn bei unseren weiteren Besuchen interessierte sich die junge Dame überhaupt nicht für uns.
Da es sich um einen H-Wurf handelte, wollte die Züchterin den kleinen „Hieronymus“ nennen. Glücklicherweise konnte ich das noch verhindern und aus ihm einen Humphrey, nach Sir Humphrey Appleby (gespielt vom unvergleichlichen Nigel Hawthorn) aus „Yes, Minister“ machen. Das Mädchen hieß „Harmony“, woraus zunächst Momo, dann Momolina und schließlich nur noch Lina wurden.
Humphrey
Humphrey war sicher einer der freundlichsten und zutraulichsten Katzen, die wir je hatten. Er bestand darauf, nicht nur Linas, sondern auch meine Haare ordentlich zu lecken, was ja unter Katzen der ultimative Zuneigungsbeweis ist. Fremden gegenüber war er immer sehr interessiert und er war der einzige, der sich bei Besuch bewusst zu uns gesellte. Diese große Zutraulichkeit war gleichzeitig auch das große Problem, denn dadurch konnten wir ihn und Lina in unserem Garten nicht frei herumlaufen lassen. Auch wenn wir in einer kleinen Sackgasse wohnten, war die Gefahr durch Autos immer noch zu groß. So kam es, dass wir ihn und Lina an ein Geschirr und Leine gewöhnten und mit ihnen – wie mit Hunden – in unserer Straße spazieren gingen. Auf einigen Fotos kannst du diese (Flexi-)Leinen sehen. Wenn wir uns auf den Weg machten, kamen die anderen Katzen natürlich mit, so dass zuerst YumYum und Maunzerle und später Ginger und Joschi hinter uns her trotteten.
Als Humphrey dann nach dem Umzug frei im Garten herumtoben und gefahrlos die Bäume rauf und runter klettern konnte, war er überglücklich.
Lina
Dass Lina und Humphrey ein Dream Team waren, konntest du ja bereits sehen. Anderen Katzen und Menschen gegenüber war sie nicht so zutraulich. Sie war sogar eine richtige kleine Zicke. Wie bereits ganz am Anfang erwähnt, lieferte sie sich zuerst Gefechte mit Ginger und Joschi konnte sie nicht ausstehen.
Genau wie alle Norweger, war sie sehr gerne draußen und liebte es, im Winter auf unserem kleinen zugefrorenen Teich herumzuschlittern. Und wer hätte gedacht, dass aus diesem mäkeligen Esser einmal – krankheitsbedingt – ein Nimmersatt werden sollte? So schlimm ihre Krankheit auch war, sie hatte auch ein Gutes: Lina wurde viel zutraulicher und offener. Eingedenk der anfänglichen Ginger- und Joschiprobleme war ich beim ersten Zusammentreffen mit Marvi und Mira sehr nervös. Doch ich hätte mir keine Sorgen zu machen brauchen! Die drei haben sich auf Anhieb blendend verstanden. Lina hat Mira und Marvi sofort adoptiert. Für die beiden, um die sich ihre richtige Mutter ja nur wenige Wochen kümmern konnte, war sie eine vorbildliche Ersatzmami. Sie lebte immer auf, wenn die Kleinen um sie herumwuselten und sie durften alles mit ihr machen – auch später, als die Is zu uns gestoßen waren. Hier findest du weitere Bilder von ihr.