Verhalten

Marvi begrüßt begeistert Ginger.

Marvi begrüßt begeistert Ginger.

Ich hatte mir lange überlegt, wie ich diesen Bereich überschreibe, denn eigentlich soll es hier um Kommunikation gehen. Schließlich ist jedes Verhalten immer auch eine Reaktion auf die Umwelt oder eine Mitteilung an diese. Beispiel: Wenn kleine Kätzchen bei ihrer Mutter saugen, dann treteln sie, um den Milchfluss zu aktivieren. Im Erwachsenenalter wird mit dem Treteln ausgedrückt, dass katze zufrieden ist oder sich auf ihren Menschen oder die kommende Mahlzeit freut. Eine aufgerichteter Kopf mit hoch aufgerichtetem Schwanz heiß, „dich kenne ich und ich freue mich auf dich“. Durch „Köpfchengeben“ und Lecken zeigt man seine Verbundenheit untereinander. Blinzeln soll beruhigen und im Revier wird mit dem Kopf, durch Kratzen oder durch Verspritzen von Urin markiert und anderen Katzen so mitgeteilt, wer hier noch unterwegs ist.

Ein weiteres katzentypisches Verhalten ist natürlich das Schnurren. Wobei nicht nur aus Wohlbehagen geschnurrt wird. Es kann auch vorkommen, dass eine Katze in einer völlig unangenehmen Situation oder bei Schmerzen schnurrt – vielleicht um sich Mut zu machen? Das genaue Warum dieses widersprüchlichen Verhaltens es noch nicht völlig geklärt.

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Joschi findet Marvi zu aufdringlich

Unmissverständlich sind dagegen die Zeichen der Ablehnung. Fauchen signalisiert ganz klar: Verschwinde! oder Lass mich in Ruhe! Kommt dann noch Knurren hinzu und die Ohren sind flach an den Kopf angelegt, ist höchste Vorsicht geboten. Ist Fauchen also die Stufe 1 auf der Ablehnungsskala, dann ist Knurren Stufe 2. Der berühmte Katzenbuckel, die aufgestellten Rückenhaare und der zum „Flaschenreiniger“ aufgeplusterte Schwanz sowie das seitliche Aufstellen, um noch größer und furchteinflößender zu wirken, sind glasklare Drohgebärden, die keine andere Katze (und auch kein Hund!) missverstehen kann. Meist werden diese Drohungen noch durch ein unmissverständliches Heulen und Jaulen untermalt, das dann, sollte es tatsächlich zum Angriff und Schlagabtausch kommen, in eine lautes Schreien und Kreischen übergeht. Aus meiner – zugegebenermaßen geringen – Erfahrung bin ich der Meinung, dass „richtiges“ Drohverhalten, das ja eine Auseinandersetzung und damit ein Verletzungsrisiko, verhindern soll, zumindest teilweise erlernt werden muss. Von meinen Hauskatzen kannte ich das gar nicht anders, aber unsere Lina, mit ihrem Bruder ja meine erste Rassekatze, hat mich beim ersten Zusammentreffen mit einer fremden Katze völlig verblüfft, indem sie sich ohne jegliche Vorwarnung und ohne einen Ton zu sagen, sofort auf ihr Gegenüber stürzte. Im Ernstfall, also beim Zusammentreffen mit einem Feind wie Herbert, konnte ich auch bei Joschi beobachten, dass er sich nicht an die üblichen „Drohregeln“ hielt. Er jaulte und heulte zwar, stürzte sich dann aber sofort auf den Gegner.

Was uns Menschen im Zusammenleben mit Katzen natürlich besonders Probleme bereitet ist Verhalten, das gewissermaßen entgleist. Wenn also in der Wohnung mit Urin oder Kot markiert wird oder statt des Kratzbaums regelmäßig das Sofa geschreddert wird. Über dieses Verhalten und was man dagegen tun kann, wird es auf den Unterseiten gehen.